Sicherheit, Präzision, Dynamik, Eleganz und Wirtschaftlichkeit – diese Attribute prägen das neue Gestaltungskonzept für die Lärmschutzwände entlang der österreichischen Autobahnen, das im Rahmen eines Wettbewerbs entwickelt wurde. Die bisherigen heterogenen und vielschichtigen Gestaltungen der Lärmschutzwände werden durch klare, dynamische Linien ersetzt. Ein innovativer Ansatz, der nicht nur ästhetische, sondern auch funktionale und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Eine der Hauptkomponenten dieses Projekts ist die Integration des lokalen Gesteins in die Betonfertigteile der Lärmschutzwände. Dadurch erhält jeder Teilabschnitt eine spezifische, ortsbezogene Gestaltung, die eine harmonische Einbindung in die Umgebung ermöglicht. Denn die Lärmschutzwände sind nicht nur einfache Barrieren, sondern ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens der Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Um die Akzeptanz der Lärmschutzwände zu steigern und neue soziale Räume zu schaffen, werden innovative Interventionen installiert:
Beisammen sitzen: Durch den Bau der Autobahn wurden einst benachbarte Dörfer getrennt. Um diese Verbindung wiederherzustellen, werden Sitznischen mit gläsernen Öffnungen zu beiden Seiten der Autobahn geschaffen. Diese bieten einen Ort, um wieder beisammen zu sitzen und sind über eine Gegensprechanlage miteinander verbunden.
Zuhören: Ein Raum mit einer Öffnung zur Autobahn ermöglicht es den Menschen, den Lärm der vorbeifahrenden Fahrzeuge zu hören, ohne sie zu sehen. Diese Installation verdeutlicht die Auswirkungen des Lärmschutzes und sensibilisiert für das Thema.
Erster: Ein großes LED Zählwerk oberhalb des Tunnels im Bereich Salzburg Mitte zählt jedes vorbeifahrende Fahrzeug und bietet so eine visuelle Darstellung des Verkehrsaufkommens.
Spiegelbild: Hochpolierte Stahlplatten an der Außenseite der Lärmschutzwand erzeugen einen Effekt, der die Landschaft entlang der Autobahn für ca. 50 Meter verlängert und verdoppelt.
Der vorgesehene Streckenabschnitt vom Grenzübergang Walserberg bis zum Mondsee wird in den kommenden Jahren in Teilabschnitten realisiert. Die Planungsarbeiten für den ersten Streckenteil sind für das Jahr 2014 vorgesehen.
Dieses Projekt setzt neue Maßstäbe im Bereich des Lärmschutzes und zeigt, wie innovative Architektur dazu beitragen kann, die Lebensqualität in unserer Umgebung zu verbessern.
Auftraggeber
ASFINAG
Aufgabe
Gestaltungskonzept Westautobahn Bereich Salzburg
Partner
Architekt Gilbert Sommer
Stadt:Labor – Architekten
Höttinger Gasse 25
A 6020 Innsbruck
Phone: +43 512 290505
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