Die 1938 erbaute Volksschule von Toblach war ursprünglich ein längliches Gebäude mit Turnhalle im Westen, Schulklassen an der Südseite und nordseitigem breiten Erschließungsgang mit gestalterisch betontem Eingangsbereich. Der östliche Bereich war teilweise unterkellert und als Halbgeschoss an der Südfassade ablesbar. Das äußere Erscheinungsbild war geprägt von der klaren Strukturierung durch die großflächigen mehrteiligen Fensteröffnungen. Diese waren bandartig mit grauem Mittelsteg und massivem Fenstersims zusammengefasst und von weißen Bänderungen gerahmt. Die Fassade war gelb getüncht.
Das vorliegende Projekt sieht die Erweiterung der Volksschule Toblach mit einer energetischen und akustischen Sanierung des Bestandes vor. Auch müssen Anpassungen an aktuelle gesetzliche Bestimmungen bezüglich Barrierefreiheit und Brandschutz durchgeführt werden. Die Räume sollen der steigenden Schülerzahl und den neuen Bedürfnissen des offenen, raumübergreifenden Lernens angepasst werden.
Der neue Hauptzugang erfolgt sowohl vom Schulplatz aus als auch von Süden kommend über das Untergeschoss. Hier liegen von deutscher und italienischer Volksschule gemeinsam genutzte Räume: zentral ein Eingangsbereich mit Garderoben und Sanitärräumen, Lehrerzimmer und Unterrichtsräume.
Über zwei Treppenhäuser sind die Klassen in den oberen Geschossen erreichbar – eines an der Nordseite der Schule, eines im Westtrakt. Jeweils an der Südachse des Mitteltraktes liegen die für offenes Lernen flexibel gestaltbare Gemeinschaftsflächen, die Klassenzimmer sind an der Nordachse und in den Seitentrakten untergebracht, im Westtrakt jene der italienischen Volksschule.
Das Dachgeschoss wird in den Seitentrakten nicht ausgebaut und zu Lagerzwecken genutzt. Über dem Mitteltrakt bleiben die zwei östlichen kleinen Lehrerwohnungen bestehen, im Westteil ist die Hausmeisterwohnung untergebracht.
An der Nordfassade wird der Treppenaufgang zum Musiksaal abgebrochen und in das Gebäude verlegt, an der Westfassade der bestehende Zugang zur italienischen Volksschule aufgegeben. Dafür wird hier ein neuer Eingang für die Benutzung der Turnhalle zu außerschulischen Zwecken und als Zugang zum Musiksaal angelegt.
An den Fassaden werden die bestehenden Öffnungen im Wesentlichen belassen. An der Nordfassade wird der Eingangsbereich durch einen aus der Fassade vorspringenden Windfang betont, an der Südfassade werden entsprechend der bestehenden Gliederung große Öffnungen geschaffen.
Auftraggeber
Gemeinde Toblach
Aufgabe
Sanierung und Umbau Schule
Firmen
Unionbau, Gasser Elektro, Schmidthammer HKLS
Fotograph
Günter Richard Wett
Othmar Rederlechner
Team
Mathias Lukasser
Stadt:Labor – Architekten
Höttinger Gasse 25
A 6020 Innsbruck
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