Ortsplanersiche Idee / Lösungsansatz
Vom Steinbockzentrum gelangt man über Serpentinen westseitig in den Ausstellungs- und Foyerbereich. Dieser ist gleichzeitig Aufenthaltszone und informativer Bestandteil des Themenpfades, welcher von den Besuchern durchquert und Richtung Osten wieder verlassen wird. Die gezielte Positionierung des Baukörpers erlaubt direkte Zugänge nach Außen für das Untergeschoss und Erdgeschoss. Durch den kompakten Fußabdruck bleibt der Wald möglichst unangetastet.
Architektur / gestalterische Aspekte
Historisch gewachsen: Der über Jahrhunderte tradierte Holzbau im Pitztal wird adaptiert und neu interpretiert. Die das Tal auch heute noch zahlreich flankierenden und prägenden Holzstadel finden im neu errichteten Gebäude eine zeitgemäße Entsprechung. Der konstruktive Teil des Objektes wird in Holzmassivbauweise errichtet. Die vorgehängte Fassade entspricht gestapelten, massiven Lärchenbalken, welche sich nahtlos in den Waldbestand eingliedern. Die natürliche Verwitterung verstärkt diesen Effekt.
Ungleiche Geschwister: Das Haus der Natur bedient sich bewusst bei den gesetzten Gestaltungselementen der Umgebung auf und lässt dadurch die Zughörigkeit erahnen, ohne die eigene Identität zu verlieren.
Funktion
Klar gegliedert: Jedes der drei Geschosse ist jeweils durch ein funktionales Programm besetzt. Die Jäger im Untergeschoss, Foyer und Ausstellungsfläche im Erdgeschoss, Seminarraum im Obergeschoss. Im hangseitigen Kern befinden sich „dienende“ Funktionen wie Technik, Lift, Lager. Die Richtung Tal orientierten öffentlichen und halböffentlichen Funktionen sind weiträumig und übersichtlich. Der Lift im Osten erlaubt eine komfortable Anlieferung. Sämtliche Räumlichkeiten sind daran angegliedert und können komfortabel bedient werden.
Konstruktion / Materialität
Konstruktiver Holzbau: In den tragenden Holzmassivbau werden sowohl die Verbunddecken als auch der Dachstuhl eingehängt. Die Wände erlauben durch gezielt gesetzte, teils großformatige Öffnungen eine natürliche Belichtung und Belüftung. Man erfährt die Umgebung auf allen Ebenen als omnipräsenten Mitspieler. Es kommt zu überraschenden Aus -, Einblicken und Lichtsituationen. Durch die punktförmig gesetzten Fensteröffnungen wird die Funktionalität der Räumlichkeiten hinsichtlich Belichtung und Beschattung individuell und unabhängig für jeden Raum ermöglicht. Der Besucher, Seminarteilnehmer, Schüler, Gast späht aus dem Haus der Natur, in den lebendigen Naturraum und wird gleichsam zum Beobachter und Jäger.
Auftraggeber
Land Tirol
Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen und Landwirtschaftsrecht
Aufgabe
Neubau eines Museums mit Schulungsbereich
Wettbewerb
Stadt:Labor – Architekten
Höttinger Gasse 25
A 6020 Innsbruck
Phone: +43 512 290505
office@stadtlabor-architekten.com