Auf halbem Weg zwischen dem Glor-Berg und dem Lucknerhaus, eingebettet in die atemberaubende Kulisse des Ködnitztales, erstrahlt der Roanahof als ein bemerkenswertes Beispiel für alpine Dorf- und Weilersiedlungen in der Osttiroler Glocknergemeinde. Dieser traditionelle Bauernhof wurde mit meisterhaftem Augenmerk auf historische Authentizität und Detailtreue von der Besitzerfamilie einer umfassenden Sanierung unterzogen.
Der Roanahof, der sich auf einer Höhe von rund 1.550 Metern Seehöhe befindet, ist einer der wenigen Einödhöfe, die sich in den extremen Lagen des Ködnitztales befinden. In dieser Region wird die bajuwarische Hofform bevorzugt, während flachere Gegenden von Einhäusern im salzburgisch-tirolerischen Stil geprägt sind. Charakteristisch für Steillagen sind vereinzelt sogenannte Paarhöfe, bei denen Wirtschaftsgebäude und Wohnhaus getrennt sind. Der Roanahof spiegelt genau diese traditionelle Bauweise wider und befindet sich seit 2016 in den Händen neuer Besitzer, die sich mit Hingabe der Sanierung dieses geschichtsträchtigen Anwesens widmeten.
Die Restaurierungsarbeiten des Wohnteils des Hofes, der bis ins 15./16. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, begannen im Jahr 2017 und waren von einem klaren Ziel geprägt: die Erhaltung der ursprünglichen Struktur des Holzblockbaus, kombiniert mit modernem Wohnkomfort. Die Planung und Umsetzung dieses herausfordernden Projekts wurde vom renommierten Architekten Martin Mutschlechner von Stadt:Labor-Architekten in Innsbruck geleitet. Gemeinsam mit qualifizierten Handwerksbetrieben aus der Region Lienz gelang es, den Roanahof behutsam in eine neue Ära zu führen.
Während der Renovierungsarbeiten wurden Elektroinstallationen und Heiztechnik komplett erneuert, und es entstanden neue Zu- und Abflüsse. Die Fußböden wurden teilweise ausgetauscht und der Dachstuhl erfuhr eine vollständige Neugestaltung mit moderner Dämmung. Dabei wurden neue Elemente aus Schwarzstahl geschickt in Szene gesetzt, wodurch ein harmonischer Kontrast zu den erhaltenen Baudetails, wie den charakteristischen Kastenfenstern mit Zierrahmen oder den kunstvollen Zierschnitten an Windladen und Balkongeländern, entstand.
Auch im Inneren des Roanahofs legte man großen Wert auf eine durchdachte Gestaltung. Eine moderne Küche und zeitgemäße Bäder wurden einfühlsam in das Gesamtkonzept integriert, um eine harmonische Verbindung von Tradition und Gegenwart zu schaffen. Zu Beginn des Jahres 2019 konnte das außergewöhnliche Sanierungsprojekt erfolgreich abgeschlossen und stolz an die Bauherrenfamilie übergeben werden. Durch diese gelungene Restaurierung wurde die historische Bausubstanz des Roanahofs für kommende Generationen bewahrt und dient als lebendiges Zeugnis vergangener Zeiten.
Aufgabe
Renovierung
Auftraggeber
Privat
Firmen
Zimmerei Duregger, Baumeister Gratz ,HKLS Kraler, Elektro Mühlburger, Hatzmann, Haas, Frey
Fotograph
Günter Richard Wett
Team
Mathias Lukasser
Stadt:Labor – Architekten
Höttinger Gasse 25
A 6020 Innsbruck
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