Städtebauliches Entwicklungskonzept Villach
Unser städtebauliches Gesamtkonzept für Villach im Bereich Lederergasse sowie Draulände basiert auf einer einheitlichen Oberflächengestaltung des Bodens. Die Gestaltung der Pflasterung resultiert aus dem bestehenden Porphyr-Kopfsteinpflaster und wird durch ein hellgraues Granit-Kopfsteinpflaster ergänzt. Das kontrastierende Muster hebt das Gebiet Lederergasse/Draulände vom Marktplatz etwas ab, gliedert sich aber gleichzeitig in die Gesamtgestaltung des Stadtzentrums ein. Die Vielseitigkeit des Ortes entsteht durch die spezifische Nutzbarkeit des öffentlichen Raums. Während die Draulände als Erholungszone mit Sitzbereichen Wasser und Bepflanzung fungiert, herrscht in der Lederergasse urbanere Geschäftigkeit. Gestaltungsrichtlinien für die Außenmöblierung der gastronomischen Betriebe in der Lederergasse tragen zu einer Qualitätssteigerung des öffentlichen Raums in der Gasse bei.
Das Straßenbild wird homogener und harmonischer; die Belebung wird durch die Vielfalt der NutzerInnen gebildet. Die Attraktivität der Lederergasse hängt stark von ihren BenutzerInnen ab; dazu zählen in erster Linie ihre. Als hochwertige Wohnflächen eigen sich besonders die Gebäude Richtung Drauufer. Dort erlauben mehrere Baulücken eine Verdichtung des Bestandes mit hochwertigen Wohn- und Arbeitsräumen. Diese Baureserven sorgen für Urbanität und die für ein Kreativviertel nötige Dichte. Der Blick auf die Drau und die Nutzbarkeit des Uferbereichs durch eine drastische Verkehrsberuhigung der Draulände zieht Familien an. Entlang der Draulände sind drei großzügige Treppen mit Durchbrüchen der Ufermauer zur Drau vorgesehen, wodurch der Fluss mehr in das Viertel eingebunden wird. In einer der Treppenläufe schneidet sich eine Rampe ein, sodass ein barrierefreier Zugang zum unteren Drauweg ermöglicht wird. Die Abgänge der drei Treppen setzen sich in breite, frei geformte Sitzstufen in die Drau fort. Wohnen am Fluss wird zum Leben mit dem Fluss. Die Lebensqualität wird erhöht und somit die Attraktivität des Viertels gesteigert. Das Straßenprofil an der Draulände wird geebnet, um ein größeres gegenseitiges Bewusstsein der VerkehrsteilnehmerInnen zu schaffen. Die Barrieren durch Randsteine werden abgebaut und der Straßenbelag vereinheitlicht. Die gesetzlichen Grundlagen bildet das Reglement der „Begegnungszone“. Die Fahrgeschwindigkeit wird hier auf 20 km/h verringert, der jeweils schwächere Verkehrsteilnehmer hat Vorrang. Die Parkplätze in der Draulände werden auf ein Minimum reduziert, dafür werden Fahrradabstellplätze ergänzt. Durch die etappenweise Realisierung des neuen Verkehrskonzeptes wird durch langsame Qualitätssteigerung eine Akzeptanz für die Umgestaltung geschaffen. Längerfristig sollte der Verkehr in dieser Zone (Erweiterungsgebiet Stadtzentrum) noch weiter verringert werden. Ein Durchbruch von der Lederergasse zur Draulände ist strategisch am Standort der Hausnummer 20 geeignet und langfristig für die Attraktivität der Zone wichtig. Dieser zu schaffende Bezug zum Fluss sollte forciert und ermöglicht werden. Im Gegenzug wird dem Eigentümer ein alternativer Bauplatz angeboten.
Auftraggeber
- Stadt Villach
Aufgabe
- Stadtentwicklung
- Platzgestaltung
- Landschaftsplanung